Kennst du die Spirale des Aufgebens?
So sieht sie aus:
- Du bist motiviert. (Du hast einen Blogartikel übers Bücher schreiben gelesen.)
- Du bist begeistert. (Du malst dir aus, wie schön es wäre, dein Buch im Laden zu finden und wie es ist, deine Zeit frei einteilen zu können, weil du als erfolgreicher Autor alle Freiheiten der Welt hast.)
- Du startest einen planlosen Anlauf. (Du liest Bücher und Blogbeiträge über Schreibhandwerk, Marketing oder Bloggen. Vielleicht startest du sogar schon einen Blog.)
- Es funktioniert nicht. (Entgegen deinen Erwartungen hat die Welt nicht auf dich gewartet. Du schreibst kaum, niemand liest deinen Blog und sowieso ist bald Urlaub.)
- Die Motivation schwindet, du hörst ganz auf zu schreiben und verkriechst dich wieder in deiner Wohlfühlzone. (Mit Schreiben ist sowieso nichts zu verdienen. Bloggen ist doof. Eigentlich hast du gar keine Zeit. Nächstes Jahr vielleicht.)
- Du beginnst wieder mit Punkt 1.
Der »Spirale des Aufgebens« entkommst du, indem du nicht völlig kopflos agierst, sondern ein System schaffst an dem du dich festhalten kannst. Fast wie an einem Handlauf bei einer steilen Treppe.
Die 4 Säulen, um der Spirale des Aufgebens zu entkommen
1. Bewusste Planung
- Definiere dein WARUM (wenn du nicht weisst, weshalb du schreibst, wird es auch schwierig, es durchzuziehen).
- Setze ein realistisches und messbares Ziel (was willst du schreiben, wie viele Wörter).
- Setze eine Deadline (bis wann willst du dein Ziel erreichen).
2. Schaffe eine Oase der Kreativität: Kreiere die ideale Schreibumgebung
- Mach deinen Schreibort zu einem Ort, auf den du dich freust.
- Eliminiere sämtliche Ablenkungen. Mach Mitbewohnern klar, dass deine Schreibzeit heilig ist und du nicht gestört werden willst.
3. Gewohnheit kreieren
Verlässt du dich allein auf deine Willenskraft, hast schon verloren. Deshalb ist es wichtig, Gewohnheiten zu erschaffen, die dich nicht mehr vom Willen abhängig machen (wie beispielsweise Zähneputzen).
Um eine Gewohnheit zu kreieren, die dir auch wirklich bleibt, brauchst du 3 Dinge:
- Einen Auslösereiz (einen sogenannten Trigger)
- Die Tätigkeit selber
- Eine Belohnung
Natürlich ist dieser Prozess jetzt stark vereinfacht. Mehr darüber erfährst du in meinem Kurs »SchreibGewohnheit« - Mach Schreiben so selbstverständlich, wie Zähneputzen (selbst, wenn du glaubst, keine Zeit zu haben).
Oder aber in diesem Buch: Die Macht der Gewohnheit: Warum wir tun, was wir tun
4. Fortschritt messen
Es ist völlig normal, dass du ab und zu »vom Weg abkommst«. Deshalb ist es unerlässlich, dass du deinen Weg dokumentierst. Machst du das konsequent, sorgst du dafür, dass du nicht nach ein paar Tagen wieder in alte Verhaltensmuster zurückfällst und aufgibst.
Hol dir meinen kostenlosen Wort-Tracker und behalte jederzeit den Überblick über deinen Fortschritt. Den Wort-Tracker gibt es neu nur noch als Teil des Kurses SchreibGewohnheit.
Warum du dich in Ausreden flüchtest
Jeder von uns ist schon einmal in der »Spirale des Aufgebens« gelandet. Und das ist auch nicht schlimm.
Zum Problem wird es erst, wenn du die Spirale künftig als Ausrede benutzt, um gar nicht mehr mit dem Schreiben zu beginnen.
Denn, wie schon erwähnt, ist der Grund, warum du dich überhaupt in der Spirale verfängst, mangelnde Orientierung oder anders gesagt: Dir fehlt ein konkreter Plan.
Anstatt zu schreiben, sagst du dann lieber Dinge wie:
- »Die Tage rasen dahin und ich habe gefühlt 100 Dinge gleichzeitig zu tun, ohne alles schaffen zu können.«
- »Ich habe Probleme, beim Schreiben eine Regelmässigkeit hinzukriegen. Immer habe ich das Gefühl, vorher noch etwas Wichtigeres machen zu müssen.«
- »Wenn ich schreiben will, fällt mir plötzlich ein, dass ich zuerst den Abwasch machen oder die Wäsche bügeln muss, bevor ich mich voll aufs Schreiben einlassen kann.«
Du leidest also an akuter Aufschieberitis.
Warum Aufschieberitis gut ist
Aufschieberitis gilt als schlechte Eigenschaft. Doch eigentlich ist es sehr wertvolles Feedback. Es bedeutet nämlich, dass du dich nicht intensiv genug, mit deinem Thema auseinandergesetzt hast.
Oder kurz und knapp: Dir fehlt ein konkreter Plan.
Ja, das ist schon das 3. Mal, dass ich von planen spreche und das ist kein Zufall.
Ich versuche dir einzuimpfen, dass der eigentliche Grund, weshalb du nicht mit dem Schreiben beginnst, nicht unbedingt die anderen Dinge sind, die du sonst noch so im Leben hast.
Sondern, der wahre Grund ist, dass du orientierungslos bist. Der Berg scheint so unüberwindbar hoch, dass es einfacher ist, gar nicht erst mit dem Aufstieg zu beginnen.
Was du jetzt tun kannst
Wecke den Wissenschaftler in dir und fang systematisch an, dein Verhalten zu analysieren.
- Frag dich zuerst, WARUM du eigentlich wirklich schreiben willst. (Ich will ein Buch schreiben reicht nicht. Was willst du mit diesem Buch erreichen?)
- Setzt dir ein Ziel, das realistisch und messbar ist. (»Ich will bis am 31.12.201x meinen Roman XY mit einem Wortumfang von 120’000 Wörtern schreiben.«)
- Richte einen Schreibort ein, der dich anzieht und auf den du dich genau so freust, wie auf deine kuschlige Leseecke (und sorg dafür, dass du beim Schreiben ungestört bleibst).
- Fang an eine Schreibgewohnheit zu erschaffen, die nicht mehr von deinem Willen abhängig ist (in meinem Kurs SchreibGewohnheit zeige ich dir Schritt-für-Schritt, wie das geht).
- Messe deinen Fortschritt und passe deinen Prozess dort an, wo Handlungsbedarf besteht.
(Du kannst dir dazu auch meinen praktischen Wort-Tracker holen.)Den Wort-Tracker gibt es nur noch als Bestandteil von SchreibGewohnheit.
Sobald du ein besseres Verständnis für dein Vorhaben entwickelst, wirst du es auch einfacher haben, einen Plan dafür aufzustellen, auf welchen du dich künftig stützen kannst, anstatt dich immer wieder in die gleichen Ausreden zu flüchten.
Wie sieht es aus, kommt dir die "Spirale des Aufgebens" bekannt vor? Schreib einen Kommentar!