Warum du auch Bücher schreiben trainieren kannst (und wie du es machst)

Gian  - November 28, 2018

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Wie wurde Keith Richards von den Rolling Stones zum Gitarristen, der er ist?

Wie wurde Christiano Ronaldo zu dem Fussballer, der er ist?

Die Antwort lautet: TRAINING.

Niemand geht davon aus, dass Musiker Musiker geworden sind, ohne je zu üben.

Niemand geht davon aus, dass Profi Sportler Profi Sportler sind, ohne je zu trainieren.

Uns ist klar, dass Profis, egal ob Sportler, Musiker oder was auch immer, jahrelang regelmässig geübt haben und es noch immer tun, um so gut zu sein, wie sie sind.

Und trotzdem, wollen wir Bücher schreiben, haben wir nicht das Gefühl, dass wir trainieren müssen.

Warum? Weil wir schreiben können, haben wir ja schliesslich in der Schule gelernt.

Doch es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen dem Schreiben, das wir in der Schule lernen und dem Schreiben von Büchern. Bücher schreiben ist ein Handwerk. Und das kann man erlernen.

Und wie lernt man am besten? Üben, üben, üben.

Ein bisschen Theorie: Warum trainieren wir?

Grob gesagt, trainieren wir Bewegungsabläufe solange, bis unser Muskelgedächtnis sich daran erinnert, ohne dass wir darüber nachdenken müssen.

Ausdauersportler trainieren zusätzlich ihr Lungenvolumen, und zwar, indem sie regelmässig Ausdauersport betreiben.

Lernen und dann üben

Bevor wir etwas üben, sollen wir uns zuerst mit der Theorie vertraut machen.

Warum? Wenn wir die Basics nicht kennen, wird es schwierig, zu üben.

Nehmen wir an, du willst Golf spielen. Golf ist ein sehr komplexer Sport. Sieht einfach aus, ist es aber nicht. Wenn du jetzt einfach ohne Vorkenntnisse deinen Abschlag übst, wirst du ziemlich sicher scheitern. Denn es gibt einen speziellen Griff, wie man einen Golfschläger hält. Und es gibt gewisse Bewegungsabläufe, die man einhalten sollte, um überhaupt den Ball richtig zu treffen.

Wenn du diese Basics nicht kennst, bringt dir alles Üben nichts.

Wie trainiere ich Bücher schreiben?

Die Antwort ist logisch: mit schreiben.

Soweit so gut, aber nur viel zu schreiben bringt nicht das gleiche Ergebnis, wie wenn ich gezielt versuche, mein Handwerk zu verbessern. Sprich, meinem Werkzeugkasten nach und nach mehr Werkzeuge hinzuzufügen.

1. Identifiziere eine Schwäche

Woran erkennst du eine Schwäche?

  • Wenn es beim Schreiben harzt. 
  • Oder auch, wenn du dich nicht darauf freust, weil es sich anfühlt, wie Hausaufgaben oder eine Diplomarbeit.
  • Vielleicht sagt dir auch jemand, der dein Manuskript liest, dass das nicht gut ist.

Was, wenn ich keine Schwäche finde?

In diesem Fall weisst du nicht, dass du eine Schwäche hast. Und die hat jeder. Niemand schreibt perfekt!

Falls du also Schwierigkeiten hast, deine Schwächen zu erkennen, empfehle ich dir, »Das Leben und das Schreiben« von Stephen King.

Das ist ein Schreibratgeber, der wunderbar aufs Schreibhandwerk und den Werkzeugkasten eingeht. Lies dir das Buch durch und fang an, die einzelnen Elemente gezielt zu üben. (Das ist dann quasi der umgekehrte Weg zum nächsten Punkt.)

Übrigens: In diesem Beitrag verrate ich dir den besten Schreibratgeber, den es gibt. 

2. Lerne die Theorie

Du hast also eine Schwäche identifiziert? Jetzt machst du dich mit der Theorie vertraut.

Du hast Mühe mit Dialogen? Lerne, wie man gut Dialoge schreibt. Lies dir Blogs durch, kauf dir Ratgeber, schau YouTube Videos oder mach einen Kurs.

Lerne die Theorie. Sobald du die Theorie kennst, kannst du üben.

Gute Schreibblogs im deutschsprachigen Raum:

Youtube Kanal:

3. Wie du übst

Nimm ein Buch, welches du gut findest. Ziemlich sicher findest du dieses Buch gut, weil es genau dieses Problem gut gelöst hat.

Dann suchst du dir eine Szene und schreibst sie ab. Dann die nächste Szene und die nächste. Und natürlich nur zum üben. Das wird nicht veröffentlicht oder in dein Werk einfliessen!

Es geht darum, dass du übst, wie andere das machen. Du studierst die Technik.

WICHTIG 

Widerstehe der Versuchung, es nur zu lesen. Das bringt nichts. Bestimmt liest du viele Bücher und die Schwäche besteht trotzdem.

Du musst deinen »Schreibmuskel« trainieren. Und das machst du nicht mit lesen, sondern mit schreiben.

Die Worte müssen durch dein Hirn zu den Händen und aufs Papier oder in den Computer fliessen.

Je mehr du das machst, je besser wird sich dein Gehirn das einprägen. Mit der Zeit wird dir dein Unterbewusstsein helfen, solche Szenen besser zu schreiben - und zwar, ohne dass du das merkst.

Mögliche Themen zum Üben:

  • Cliffhanger
  • Anfänge (Buch, Kapitel, Szenen)
  • Beschreibungen von Personen oder Orten
  • Dialoge
  • 3-dimensionale Charaktere entwickeln
  • Kurzbeschreibungen für den Buchrücken
  • Liebesszenen
  • Kampfszenen
  • Fiktive Welten erschaffen
  • Tempo
  • usw.

Wie lange und wie oft sollte ich trainieren?

Grundsätzlich solange, bis dir dieses Thema beim Schreiben keine grossen Mühen mehr macht. Sprich, es dir nicht mehr auffällt, wenn du eine Schwäche identifizieren willst.

Vielleicht setzt du dich gezielt einmal pro Woche hin, um eine halbe Stunde zu trainieren. Vielleicht mehrmals pro Woche, vielleicht einmal im Monat. Es liegt an dir und deinem Willen, besser zu werden.

Tipp: Du könntest natürlich auch immer dann ein Training einstreuen, wenn dein Schreiben harzt. Sprich, wenn du keinen guten Tag hast oder du blockiert bist.

Es gibt hier kein richtig oder falsch. Finde heraus, was für dich am besten funktioniert.

Fazit

Der abgedroschene Spruch »Übung macht den Meister« kommt nicht von ungefähr. Kein Mensch glaubt, dass Musiker oder Profisportler das sind, was sie sind, ohne zu trainieren.

Interessanterweise spricht im Zusammenhang mit Bücher schreiben kaum jemand darüber. Dabei ist es auch als angehender oder veröffentlichter Schriftsteller unerlässlich, sich weiterzuentwickeln und zu üben.

Wie siehts aus? Hast du dein Schreiben schon mal gezielt trainiert? Hinterlasse einen Kommentar!

Beste Grüsse und: auf Wiederschreiben

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Über 

Gian

Es war schon immer mein Traum, Schriftsteller zu sein. Dabei ging es mir nie ums große Geld oder darum, berühmt zu werden. Mich faszinierte die Möglichkeit, mein Leben selbst in der Hand zu haben. Zu entscheiden, wann und wo ich arbeite. Selbstbestimmt zu sein. Ortsungebunden.
2019 habe ich mein erstes Buch bei Amazon veröffentlicht.
Seit April 2022 lebe ich vom Schreiben. Da das in der teuren Schweiz nicht möglich war, haben wir (meine Frau und ich) beschlossen, die Wohnung zu künden und auf unbestimmte Zeit in unseren Campingbus zu ziehen und durch Europa zu reisen.

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