Ein spannender Einblick in den Schreiballtag von Daniel Bleckmann

Gian  - Januar 16, 2018

In diesem Beitrag gewährt uns Daniel Beckmann einen spannenden Einblick in seinen Schreiballtag. Er verrät seine Ziele, Gewohnheiten, Planungsmethoden und vieles mehr. 

Aber ich lasse ihn am besten gleich selber zu Wort kommen.

Profilbild Daniel Bleckmann

Interview mit Daniel Beckmann

Hallo Daniel. Vielen Dank, dass du dich für dieses Interview bereit erklärt hast. Kurz zu deiner Person: Wer bist du und was machst du, wenn du gerade nicht schreibst?

Hallo Gian. Danke, dass du mir hier die Chance gibst, etwas über mein Autorenleben preiszugeben.

Ich heiße Daniel Bleckmann, wohne auf der Schwelle zwischen Ruhrpott und Niederrhein, ich bin verheiratet und habe zwei kleine Kinder.

Wenn ich keine Fantasyromane schreibe - also vormittags, dann stehe ich vor Kindern und Jugendlichen und erzähle ihnen etwas über Fotosynthese, Evolutionstheorien, über Märchensymbolik, den Konjunktiv oder das Drama Faust.

Meine Freizeit betreffend schlummern in meiner Bibliothek viel zu viele ungelesene Bücher und eine sträflich vernachlässigte Rudermaschine (die von Frank Underwood aus House of Cards).

Lesen und Rudern bleiben zumeist aufgrund meiner Kino- und Serienleidenschaft auf der Strecke.

Dein Lieblingsautor? Dein Lieblingsbuch?

Ich habe keinen Lieblingsautor, aber ich mag den Stil von Andreas Eschbach sehr, obwohl er nicht in „meinem“ Genre schreibt.

Außerdem bewundere ich die Arbeitsweise von Markus Heitz. Der schreibt Fantasy, aber für eine ältere Zielgruppe. Ich versuche, von jedem Autor zu lernen. Derzeit lese ich mich erneut durch das Werk von Walter Moers.

Was das Lieblingsbuch anbelangt, so wird ja fast erwartet, dass ein Fantasy-Schreiberling Tolkiens „Herr der Ringe“ angibt. Aber ein Lieblingsbuch, also eines, das ich immer wieder lesen kann, habe ich nicht.

Es gibt aber durchaus eine Handvoll Romane, die mich umgehauen bzw. nachhaltig beeinflusst haben. Zuletzt war das „Ready Player One“, ein Roman, der mir das Gefühl gab, als sei er für mich geschrieben; das muss man erst mal erreichen (die Verfilmung kommt übrigens dieses Jahr in die Kinos)

Was schreibst du?

Mein Debüt-Roman ist eine fantastische Geschichte über einen Jungen, der in eine Stadt voller Taschendiebe, Fassadenkletterer und Kunstfälscher gerät, weil er dort seinen verschollenen Vater vermutet. Das Problem ist nun, dass dieser irgendetwas ausgefressen hat und im tiefsten Kerker der Stadt hockt. Also beschließt der Junge dort einzubrechen. Zuvor muss er aber erst einmal lernen, wie man so etwas anstellt. Und dabei gerät er immer tiefer in das Spiel der Diebe.

Das fertige Manuskript liegt derzeit bei den Verlagen und die ersten Rückmeldungen hören sich vielversprechend an. Damit mich die Wartezeit nicht umbringt, lenke ich mich mit weiteren Projekten ab. Zwei Projekte sind in Arbeit (Zielgruppe wieder 11+), an einem (etwas weniger Phantastik, dafür mehr Abenteuer) werkel ich intensiver. 

Wann hast du mit dem Schreiben begonnen?

Schon während der Rollenspiel-Zeit (Das Schwarze Auge, Dungeons & Dragons), also Anfang der 90er. Damals habe ich seitenlange Geschichten zu meinen Figuren geschrieben; keine statischen Beschreibungen, sondern echte Handlungen. Der Spielleiter hat dann immer gestöhnt, weil er eigentlich nur einen tabellarischen Abriss der Eigenschaften haben wollte.

2007, kurz vor Ende des Master of Education-Studiums, habe ich dann die ersten Ideen für meine Diebesgeschichte notiert. Danach kamen viele Jahre des Schreiben-Übens, des Ausprobierens und ja, auch des mehrmaligen Aufgebens (aber immer nur kurzfristig).

Warum schreibst du, sprich, was willst du mit schreiben erreichen?

Ich war schon immer kreativ tätig, habe Comics gezeichnet, Musikinstrumente gespielt und Rollenspiel-Welten entworfen. Ich brauche einfach etwas in meinem Alltag, in dem ich mich ausdrücken, auslassen, austoben kann.

Andere powern sich drei Mal die Woche beim Basketball aus, um am Wochenende Turniere zu bestreiten. Ich kann mit Sport nichts anfangen, das ist mir zu flüchtig (und zu schweißtreibend). Denn der wichtigste Grund, warum ich schreibe, ist, dass ich etwas Haptisches erschaffen möchte. Etwas Dauerhaftes. 

Was ich mit dem Schreiben erreichen will? Natürlich will ich gelesen werden, meine Geschichten teilen. Am Anfang (also ab 2007) habe ich nur für mich geschrieben. Ich wollte ausprobieren, ob ich das handwerklich kann, einen dicken Wälzer zu produzieren. Auch gab es den Antrieb, diese Diebes-Geschichte mir selbst zu erzählen, weil ich sie so noch nirgends gelesen habe. Mittlerweile habe ich gemerkt, dass auch andere sie gut finden, die Figuren lieben, meinen Stil mögen - jetzt soll die Geschichte raus an ein größeres Publikum.

Wie oft schreibst du (täglich oder mehrmals pro Woche)?

Every damn day. Tatsächlich ist ein Tag, ohne auch nur ein paar Zeilen, ein verlorener Tag. Das klingt zwar schon manisch, ist es aber nicht. Denn ich zähle auch Kritzeleien in Notizbücher (inspiriert durch Romane, Filme oder gute Serien zum Schreiben).

Für mich gehört das tägliche Schreiben seit ein paar Jahren mittlerweile zum Tag dazu - so wie Zähneputzen.

Hast du eine Schreibgewohnheit? Sprich, gibt es einen fixen Ablauf oder ein „Ritual“, um dich in Schreibstimmung zu versetzen?

Ich bin eine Zeitlang morgens um 5 Uhr aufgestanden, um noch vor der Schule 1,5 Std. zu schreiben. Nach einer Woche Schmerzen hat das auch gut funktioniert. Dann aber haben meine kleinen Kinder mitbekommen, dass Papa schon früh am PC sitzt und wollten dann immer StarWars-Malvorlagen ausgedruckt bekommen oder auf meinem Schoß Pferdchen-Videos bei YouTube schauen.

Mittlerweile liegt die Hauptschreibzeit somit wieder am Abend - wenn die Kinder schlafen. 

Ansonsten brauche ich zum Schreiben nur zwei Dinge: Filmmusik und Schwarztee (den trinke ich den ganzen Tag über, er ist weniger der Auslöser für meine Schreibzeit, als vielmehr mein Katalysator für Motivation, Durchhaltevermögen und Kreativität - übrigens habe ich eine sehr gute Tee-Marke entdeckt, wer mehr wissen will, kann mir mal schreiben).
Wenn ich am Ende der Session dann zwei Kästchen im Notizbuch markieren kann (der visuelle Schreib-Count), bin ich für den Rest des Tages zufrieden.
Ein Ritual, um mich in Schreibstimmung zu versetzen, habe ich nicht - in meinem Kopf herrscht immer Schreibzeit.

Wie bestichst du deinen inneren Schweinehund, wenn er dich vom Schreiben abhalten will?

Ich will immer schreiben (denn ich weiß, dass es mir gut tut) und warte täglich nur darauf, die 1-2 Stunden nur für mich und meinen Text zu haben. Daher muss ich vorher keinen bestechen.

Während des Schreibens lauern allerdings durchaus ganze Rudel von Sauhunden (Twitter, Pinterest …).

Daher: Internet aus und auf dem Smartphone die App „Forest“ an. Da läuft ein Timer, den man vorher setzt und währenddessen ein Baum wächst. Berührst du das Telefon in der Wachstumsphase, stirbt der Baum - das will ich als Biologe natürlich nicht.

Interessant an Gewohnheiten ist ja, dass sie, sobald verinnerlicht, nicht mehr offensichtlich sind. Warum nicht einfach das Handy in einem anderen Raum lassen? Glaubst du, die Forest App ist auch Teil deiner Schreibgewohnheit?

Für 2018 habe ich als Ziel gesetzt, mindestens ein Tag pro Woche auf das Handy zu verzichten. Das klappt mittlerweile schon so gut, dass ich daraus auch zwei oder drei Tage machen kann. Beim Schreiben lasse ich mein Handy derzeit manchmal im Erdgeschoss; also weit weg vom Arbeitszimmer.

Setzt du dir Wortziele oder schreibst du täglich eine Stunde oder wie gehst du vor?

Ich versuche, mir täglich zwei Stunden Schreibzeit zu nehmen. Die beiden Stunden müssen nicht zusammenhängen und oftmals klappt es auch nicht und es kommen nur 30 Minuten dabei heraus (oder Tage ohne ein einziges Wort). Das schlägt dann meist auf meine Stimmung. Frag‘ mal meine Frau …

Wortziele mag ich nicht. Ich bin ein langsamer Schreiber und halte nichts davon, erst mal nur Wörter „runterzurotzen“, damit der grüne Fortschrittsbalken am Ende des Tages fröhlich blinkt. Daher ist auch der NaNoWriMo nichts für mich, aber ich lüfte den Hut vor denen, die das durchziehen.

Belohnst du dich, wenn du erreichst, was du dir vorgenommen hast? Und falls ja, wie?

Wenn ich mindestens 14 Std./Woche an meinen Projekt gearbeitet habe (sprich 14 Kästchen ausgemalt habe), gönne ich mir etwas.

Meist sind es neue Bücher. Es kann aber auch mal ein Videospiel sein, ein Notizbuch oder eine Portion Pommes-Currywurst. Meist haben die Belohnungen also direkt etwas mit dem Schreiben zu tun (ja, auch die Pommes).

Es gibt aber auch die nichtmateriellen Belohnungen. In Hochzeiten der Bearbeitung (wenn die Agentin wartet oder die Testleser), dann belohne ich mich am Ende einer Phase auch mal mit einem guten Binge Watching-Abend mit meiner Frau oder einer längeren Runde Assassins Creed (ohne die Frau).

Weißt du, bevor du mit einem Buch beginnst, wie viele Wörter dein Manuskript haben soll? Falls ja, woher?
Beim ersten Roman wusste ich es nicht, und ich habe erst einmal drauflos geschrieben. Das nachträgliche Runterkürzen auf X-Wörter war dann eine enorme Anstrengung. Momentan setze ich mir eine Normseiten-Grenze (die sich an vergleichbaren Romanen orientiert), die ich dann vermutlich aber wieder überschreiten werde.

Der Markus Heitz hat mir auch mal gesagt, dass die Anzahl der Anschläge/1650 die ungefähre Buchseiten-Anzahl im späteren Druck ergibt. Das kann helfen, um einen ungefähren Überblick über den Romanumfang zu behalten. Bei aller Liebe zu großen Geschichten spielt ja leider auch die Wirtschaftlichkeit des Textes eine wichtige Rolle.

Setzt du eine Deadline, bis wann dein Buchprojekt fertig sein soll? Falls ja, wie sorgst du dafür, dass du diese auch einhältst?

Ich plane mein Schreibjahr ziemlich genau (bis runter auf Wochenebene). Das gibt mir ein gutes Gefühl organisiert zu sein, auch wenn die Planung letztendlich doch noch zusammenklappt.

Das empfinde ich aber nicht als schlimm - Improvisation gehört zum Handwerk.

Wie muss ich mir diese Planung vorstellen? Hast du ein Beispiel?

Habe ich. Die Grundstruktur habe ich mir von Marcus Johanus geklaut (einem Selfpublisher und Schreiblehrer, den ich sehr schätze) und dann für meine Bedürfnisse modifiziert (frei nach dem Motto: „Steal like an Artist“).

In die einzelnen Felder der Spalte „Zeit“ trage ich dann die realen Monate und auch konkrete Kalenderwochen ein.

Daniels Zeit- und Phasenplanung: 

Daniels Zeit- und Phasenplanung

Das in der Tabelle erwähnte „Beatsheat“ folgt den 15 Steps von Blake Synder, wie er es in seinem Buch „Rette die Katze“ (eines meiner Lieblingsschreibratgeber) vorstellt.

Daniels Beatsheat (Black-Matrix): 

Daniels Black-Matrix

Hast du einen idealen Schreibort?

Ja, ganz klassisch: der Schreibtisch in meinem Arbeitszimmer.

Wie sorgst du dafür, dass du beim Schreiben ungestört bist?

Ich habe eine tolle App entdeckt, die dabei hilft, Hintergrundgeräusche (Straßenverkehr, spielende Kinder etc.) zu überdecken, indem sie selbst für Hintergrundgeräusche sorgt.

Neben Regen-Sounds und Café-Atmos gibt es auch Dungeon-Geräusche, Schlachtenlärm oder Poltergeister-Häuser (mynoise.net/).

Auf danielbleckmann.de habe ich diese App mal genauer unter die Lupe genommen.

Hörst du beim Schreiben Musik?

Ja, Filmmusik. Darf ich noch mal auf meinen Blog aufmerksam machen?

Bist du jemand, der einfach drauflos schreibt (à la Stephen King) oder bist du eher der Planer?

Eindeutig der Planer.

Wie hast du gemerkt, welcher Schreibtyp du bist (Planer oder Discovery Writer)?
Als gelernter Rollenspieler wächst man mit dem Planen/Erschaffen einer Figur auf. Auch die Geschichte braucht gewisse Ankerpunkte, die man vorher kennen sollte.

Natürlich gibt es während des Schreibprozesses immer Momente, in denen „die Figuren mit einem durchgehen“. Da hilft das kurze Innehalten und der Blick auf die Vorab-Planung sehr, um wieder die Fahrrinne zu finden.

Dennoch entwickeln sich einige Momente/Szenen noch immer während des Schreibens und aus dem Bauch heraus. Zu viele dieser Momente darf man, meiner Meinung nach, aber nicht zulassen, weil die sonst deinen wohlüberlegten Plot zerschießen könnten.

Das hatte ich bei meinem ersten Roman öfters - ich habe die Planung am Anfang einfach nicht genügend ernst genommen. Jetzt gehe ich da viel organisierter vor. Es gab also durchaus einen Lernprozess.

Gibt es eine »Plot-Methode«, die du verwendest (Schneeflocken-Methode, 5-Akte-Struktur, usw.)?

Grob gesagt, gliedere ich meine Story in die klassischen drei Akte, lege grob die Heldenreise zugrunde und variiere dann. 

Genauer gesagt, verwende ich die bereits oben genannten 15 Beats von Blake Synder, die eine Abwandlung des 7-Punkte-Systems sind, aber aus der Drehbuch-Szene stammen und die Handlungen der antagonistischen Kräfte etwas mehr in den Vordergrund rücken (siehe „Black-Matrix“).

Beim Rhythmus der Story achte ich darauf, auf eine konfliktreiche Action-Szene eine ruhigere und reflektierte Sequel-Szene folgen zu lassen, in der der Held und der Leser durchatmen können, Fragen aufgeworfen werden und aus denen sich dann die Handlungen für die nächste Szene ergeben. Dann beginnt der Scene-Sequel-Kreislauf wieder von vorne.

Wie recherchierst du? Nutzt du das Internet oder wie gehst du vor?

Das ganze Leben ist Recherche: Straßenszenen, Verwandte, Filme, Internet und ja, Recherche geht auch ganz klassisch mithilfe eines Bibliotheksausweises. Trage immer ein Notizbuch bei dir!

Dein aktuelles Projekt spielt ja kaum in der Gegenwart. Ich habe aus irgendeinem Grund direkt so eine mediterrane Mittelalteratmosphäre (wie in Dorne bei Game of Thrones) im Kopf. Wie gehst du da vor, um Kleider und Kulissen so zu beschreiben, dass sie für den Leser bildhaft werden? 

Das Dorne-Setting trifft die Stimmung und Architektur meiner Diebesgeschichte ganz gut (diese Story ist derzeit nicht mehr mein aktuelles Projekt, das Manuskript liegt bereits bei den Verlagen). Meine neue Geschichte startet im Schottland der Gegenwart und springt dann im Indiana Jones-Stil an viele exotische Schauplätze. 

Um die glaubhaft und greifbar zu beschreiben, nutze ich Reiseführer, Spielfilme und Dokumentation, Concept-Art-Bücher und Videogames (manche Teile der Assassins Creed-Reihe haben mich bildlich bei der Diebesgeschichte sehr beeinflusst). Mein Arbeitszimmer ist zudem tapeziert mit Pinterest-Bildern.

Hier noch drei Nachschlage-Werke, auf die ich u. a. zurückgreife:

An meinem PC-Bildschirm klebt ein Zitat des russ. Schriftstellers Maxim Gorki: „Schreiben muss man so, dass das Bild körperlich fühlbar wird.“

Wenn ich eine mittelalterliche Stadtmauer in der Abendsonne nach einem tropischen Regenguss beschreibe (in der Stadt meiner Geschichte regnet es jeden Tag), dann will ich nicht nur wissen, wie die aussieht, sondern auch:

  • wie sich die grob gehauenen Steine anfühlen, wenn man sich müde mit dem Kopf daran anlehnt und
  • wie die Steine riechen
  • welches Geräusch es gibt, wenn sich der Dieb an den Fugen hochzieht usw.

Das Sinnliche spielt eine große Rolle in meinen Beschreibungen. Natürlich darf man es mit dem Film, der im Kopf der Leser ablaufen soll, nicht übertreiben. Es ist immer noch die Geschichte des Lesers und seine eigenen Vorstellungen, die diese Welt ausschmücken. Ich als Autor lege nur kleine Sinnesfährten.

Was ist dein größtes Problem bezüglich regelmäßigen Schreibens?

Mein Brotjob: der braucht viel Aufmerksamkeit. Meine Familie: denn die bekommt noch mehr Aufmerksamkeit. Aber zumindest letztere haben eingesehen, dass Schreiben nun mal einfach zu mir gehört. Es hat den Status eines Hobbys mittlerweile überschritten.

Nutzt du irgendwelche Hilfsmittel, sprich Software und falls ja, welche?

Ich plotte mit Scrivener und seit kurzem auch mit DramaQueen. Beide Programme haben ihre Vorteile, keines aber kann das andere derzeit vollständig ersetzen. Ich wäge momentan also noch ab.

Den eigentlichen Text schreibe ich aber in Papyrus Autor, vor allem aus ästhetischen Gründen und wegen der Stilanalyse. Diese hat mir vor allem dabei geholfen, den Blick für den Rhythmus von Sprache zu schulen.

Nehmen wir an, jemand ohne jegliche Vorkenntnisse möchte einen Roman schreiben und bittet dich um Rat. Wie lauten deine drei wichtigsten Ratschläge?

  1. Schreibe (jeden Tag)!
  2. Überarbeite (jeder Text - egal ob Grußkarte, Kurzgeschichte oder gar ein Interview - verdient das)!
  3. Hole dir Feedback ein (und zwar aus unterschiedlichen Perspektiven: Verwandte, Schreiblehrer, andere Autoren, Testleser aus oder fern der Zielgruppe)!

Wo kann man mehr über dich oder irgendwann über deine Bücher erfahren?

Momentan warten die Agentin und ich auf Antwort der Verlage (Kernkompetenz von Autoren: Warten). Sobald es da etwas Neues oder Teilbares gibt, werde ich das auf www.danielbleckmann.de sowie bei Facebook, Twitter oder Instagram kundtun.

Gibt es sonst noch irgendwas, das du loswerden möchtest?

Schreiben ist ein einsamer Job. Man braucht andere Menschen, um das durchzustehen. Daher sollte sich jeder, der schreibt, gut vernetzen. Zuhören, Mitlesen, Lernen - ohne das geht es nicht. Du, Gian bist da ein gutes Beispiel, denn ohne dich und deine Erklärungen würde ich Scrivener heute nicht nutzen.

Vielen Dank für deine Zeit und den interessanten Einblick in deinen »Schreiballtag«.

FAZIT

Daniel Bleckmann ist ein wunderbares Beispiel für jemanden, der seinen Traum zum Ziel gemacht hat und dieses strikt verfolgt. Er isst, trinkt und atmet Schreiben.

Ich ziehe den Hut vor solcher Hingabe und ich bin keinesfalls erstaunt, falls er eines Tages nichts anderes mehr tut, als Buchstaben zu wunderbaren Geschichten zu choreographieren - und zwar, weil die Menschen ihn mit dem Kauf seiner Bücher dafür bezahlen. 

Falls du mehr über Daniel erfahren willst oder vielleicht via Social Media mit ihm in Kontakt treten möchtest, kannst das hier tun:

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Über 

Gian

Es war schon immer mein Traum, Schriftsteller zu sein. Dabei ging es mir nie ums große Geld oder darum, berühmt zu werden. Mich faszinierte die Möglichkeit, mein Leben selbst in der Hand zu haben. Zu entscheiden, wann und wo ich arbeite. Selbstbestimmt zu sein. Ortsungebunden.
2019 habe ich mein erstes Buch bei Amazon veröffentlicht.
Seit April 2022 lebe ich vom Schreiben. Da das in der teuren Schweiz nicht möglich war, haben wir (meine Frau und ich) beschlossen, die Wohnung zu künden und auf unbestimmte Zeit in unseren Campingbus zu ziehen und durch Europa zu reisen.

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