Du willst ein Buch schreiben? Lies das!

Gian  - Januar 10, 2025

Du willst ein Buch schreiben? Schön, gut. 

Worauf wartest du?

Viele Menschen träumen davon, ein Buch zu schreiben. Und weißt du was? Die wenigsten tun es.

Warum?

Logisch, es ist ein saugroßer Aufwand.

Ein Buch zu schreiben bedeutet nicht, mal eben eine halbe Stunde spazieren zu gehen. Es bedeutet Wochen, Monate, vielleicht sogar Jahre damit zu verbringen, Sätze aneinanderzureihen, um irgendwann mal hoffentlich etwas Lesbares zu produzieren.

Und wir sprechen hier nicht von Sachbüchern, wir sprechen von Romanen, von fiktiven Geschichten.



Was hält die meisten davon ab?

Bei vielen ist es die Zeit. Oder sie glauben, sie haben keine Zeit.

Dann kommt die Frage auf: Wie gehe ich so was an?

Wie organisiere ich mich? Das heißt, die Ausrede, nicht mit dem Schreiben anzufangen, ist eher ein technisches Problem.

Früher haben die Menschen eine Schreibmaschine genommen, ein Papier eingespannt und mit Tippen angefangen. Jeder hat heutzutage einen Computer zu Hause oder ein Tablet.

Öffne einfach das Schreibprogramm deiner Wahl und fang an zu schreiben.


Schreiben ist ein Handwerk

Was musst du dabei beachten?

Schreiben ist ein Handwerk. Und wie jedes andere Handwerk muss es gelernt werden.

Jeder von uns weiß vermutlich, wie man einen Hammer einsetzt, wie man einen Schraubendreher benutzt, wie man vielleicht sogar einen Spachtel einsetzt. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir wissen, wie man ein Dach baut oder einen Schrank zimmert.


Die Rolle des Lesens

Wenn du viel liest – und damit meine ich wirklich viel: ein Buch in der Woche, vier Bücher im Monat oder sogar noch mehr – wenn Lesen deine Haupt-Freizeitbeschäftigung ist und das seit Kindestagen, dann hast du intuitiv extrem viel Schreibhandwerk in dir.

Du wirst immer noch Fehler machen, klassische Anfängerfehler:

  • Passive Sätze schreiben
  • Perspektiven nicht einhalten
  • Und viele weitere Stolperfallen

Aber du wirst vermutlich intuitiv eine gute Geschichte in einer nicht allzu schlechten Struktur innerhalb deines Genres erzählen können, weil du so viel davon konsumiert hast.


Wo fängst du an?

Wenn mich Menschen fragen "Ich möchte ein Buch schreiben, wo fange ich an?", dann sage ich: beim ersten Wort, beim ersten Satz auf der ersten Seite.

Jedes geschriebene Wort, das du aufs Papier bringst, ist Training. Es gibt keine vergeudeten Worte.

Wenn du Angst hast, mit dem Schreiben anzufangen, weil du nicht gut genug bist oder weil das, was du schreibst, nicht gut genug sein könnte, dann verabschiede dich von diesem Gedanken. Keiner erwartet von einem Spitzensportler, dass er ohne Training Medaillen gewinnt.


Die Wahrheit über Zeit

Jeder von uns hat ein Leben – die einen ein bisschen stressiger, die anderen etwas weniger. Es kommt auf die Lebenssituation an, auf den Job und das Umfeld.

Aber hier ist die Wahrheit: Jeder von uns wird genug Zeit finden, um ein Buch zu schreiben. Vielleicht häppchenweise, vielleicht auch in größeren Blöcken.

Wenn du eine Familie mit drei Kindern hast, wirst du vermutlich täglich weniger Zeit übrig haben als jemand, der Single ist und 80% arbeitet. Aber jeder findet, genügend Zeit zum Schreiben.

Die Frage ist: Willst du diese Zeit finden? 

Oder ist es wichtiger:

  • Abends, wenn du glaubst müde zu sein, diese Netflix-Serie anzuschauen?
  • Im nächsten Buch zu lesen? (Ja, lesen ist wichtig, aber nicht, wenn es dich vom Schreiben abhält)


Weiterbildung ist essenziell

Was mich jahrelang davon abgehalten hat, produktiv zu schreiben, war, dass ich mich auf irgendwelche Strukturen verkrampft habe – Heldenreise, Dreiakte-Struktur oder Save the Cat.

Lerne das Grundprinzip der Romanstruktur verstehen, bevor du dich auf eine Planungsmethode stürzt.


Die Grundkenntnisse

Fang mit den Basics an. Wenn du ein Haus bauen willst, musst du auch mit dem Fundament anfangen.

Dein Fundament ist das Schreibhandwerk.

Lies "Das Leben und das Schreiben" von Stephen King – dort findest du die absoluten Grundlagen.


Kontinuierliches Lernen

Du musst viel lesen, zwingend. Wenn du nicht viel liest, warum willst du Bücher schreiben?

Wenn du vom Schreiben leben willst, gehört Lesen zu deinem Job. Und Lesen kannst du auch in Form eines Hörbuchs:

  • Auf dem Arbeitsweg
  • Beim Sport
  • Beim Bügeln
  • Beim Kochen


Fazit

Ein Buch schreiben zu wollen bedeutet, sich ständig damit zu beschäftigen.

Ein kleiner Teil davon ist das effektive Tippen oder Diktieren.

Ein Großteil passiert im Kopf, außerhalb des eigentlichen Schreibprozesses.

Es ist wie bei einem Skirennfahrer, der bei einer Abfahrt vielleicht eine Minute vierzig unterwegs ist, aber dafür das ganze Jahr trainiert hat. Beim Bücherschreiben ist das Tippen dein "Rennen", für das du dich rundherum vorbereitest.

Du benötigst:

  • Ideen zum Schreiben
  • Inspiration
  • Kontinuierliche Fortbildung

Du hast nie ausgelernt.

Selbst mit 85 Jahren nicht. Von dem Tag an, an dem du glaubst, dass du ausgelernt hast und aufhörst zu lernen, ist es vorbei. Denn Stillstand ist der Anfang vom Ende.

Hör auf davon zu träumen und fang an zu schreiben. Mach aus deinem Traum ein Ziel und arbeite darauf hin.

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Über 

Gian

Es war schon immer mein Traum, Schriftsteller zu sein. Dabei ging es mir nie ums große Geld oder darum, berühmt zu werden. Mich faszinierte die Möglichkeit, mein Leben selbst in der Hand zu haben. Zu entscheiden, wann und wo ich arbeite. Selbstbestimmt zu sein. Ortsungebunden.
2019 habe ich mein erstes Buch bei Amazon veröffentlicht.
Seit April 2022 lebe ich vom Schreiben. Da das in der teuren Schweiz nicht möglich war, haben wir (meine Frau und ich) beschlossen, die Wohnung zu künden und auf unbestimmte Zeit in unseren Campingbus zu ziehen und durch Europa zu reisen.

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