In der Welt des Schreibens hören wir oft, wie entscheidend ein guter Buchanfang ist. "Mit dem ersten Kapitel musst du die Leser packen", heißt es. Und das stimmt auch.
Aber wusstest du, dass das Ende deines Buches mindestens genauso wichtig ist? In diesem Blogpost erkläre ich dir, warum das so ist und wie du ein überzeugendes Buchende schreibst.
Der eine Satz, der alles erklärt
Lass es mich gleich zu Beginn auf den Punkt bringen:
Das Ende deines Buches verkauft dein nächstes Buch.
So einfach ist das. Während der Anfang deines Buches dafür sorgt, dass Leser dein aktuelles Werk kaufen und lesen, entscheidet das Ende darüber, ob sie auch dein nächstes Buch in die Hand nehmen werden.
Die Gefahr eines enttäuschenden Endes
Stell dir vor: Du hast ein fantastisches Buch geschrieben. Die Leser sind begeistert, sie können es kaum aus der Hand legen.
Aber dann, in den letzten Kapiteln, lässt du nach. Du versaust es am Schluss.
Was passiert?
- Die Leser sind enttäuscht oder unzufrieden.
- Sie werden vermutlich so schnell kein Buch mehr von dir kaufen und lesen.
Denk mal an dich selbst: Wie oft hast du einem Autor, von dem du enttäuscht warst, eine zweite Chance gegeben?
Bei bekannten Bestseller-Autoren wie Stephen King mag das anders sein. Aber bei einem Autor, den du noch nicht so gut kennst, gibt es oft nur diese eine Chance.
Die Herausforderung des Buchendes
Das Problem beim Schreiben des Buchendes ist, dass viele Autoren an diesem Punkt erleichtert sind, endlich am Ziel zu sein. Sie neigen dazu, den Schluss überhetzt zu schreiben.
Und genau das ist der Fehler.
Die Aufgabe des Buchendes ist es, den Leser zufrieden zurückzulassen. Stell dir einen Kinofilm vor, bei dem du nach dem Ende einfach sitzen bleibst und dir den Abspann bis zum letzten Wort anschaust – mit einem Lächeln im Gesicht und dem Wunsch, der Film möge ewig weitergehen.
Genau dieses Gefühl solltest du mit deinem Buchende erzeugen. Der Leser sollte denken: "Nein, das Buch ist fertig? Warum? Ich könnte ewig weiterlesen!"
Wenn dir das gelingt, wird der Leser sofort nach deinem nächsten Buch suchen und es kaufen wollen.
Was macht einen guten Schluss aus?
Hier sind einige Punkte, die du bei deinem Buchende beachten solltest:
- Löse alle offenen Handlungsstränge auf: Du musst nicht alles im Schluss auflösen, aber spätestens dort sollten alle offenen Fragen beantwortet werden.
- Erkläre, was aus den Figuren geworden ist: Du musst nicht über jede unwichtige Nebenfigur berichten, aber gib einen Einblick, wie das Leben der wichtigsten Charaktere weitergeht.
- Lass den Leser zufrieden und glücklich zurück: Der Leser sollte das Gefühl haben, eine erfüllende Reise abgeschlossen zu haben.
Warnung: Vorsicht mit Cliffhangern!
Eine wichtige Warnung: Das Ende deines Buches ist nicht der Ort für einen Cliffhanger.
Wir kennen das von TV-Serien, wo oft mit Cliffhangern am Ende von Folgen oder Staffeln gearbeitet wird. Bei Büchern ist das anders.
Wenn du bei einem Buch einen Cliffhanger am Schluss einbaust und der Leser muss dann Monate oder Jahre auf das nächste Buch warten, wird er dich dafür nicht mögen.
Du riskierst negative Bewertungen, denn Leser mögen das nicht.
Du musst am Schluss deines Buches alle offenen Fragen beantworten. Theoretisch kannst du einen Cliffhanger einbauen, wenn du es richtig machst und er nicht unbedingt etwas mit deinem aktuellen Buch zu tun hat.
Es könnte eine Art Vorschau aufs nächste Buch sein, wenn du eine Serie schreibst.
Aber Vorsicht: Das ist etwas für erfahrene Autoren. Im Zweifel: Lass es lieber bleiben.
Wie lang sollte das Ende sein?
Eine häufige Frage ist, wie lang der Schluss sein sollte.
Die Antwort: So lang, dass es zum Inhalt deines Buches passt. Bei einem 100.000-Wort-Buch muss der Schluss natürlich länger sein als bei einem 40.000-Wort-Buch. Es sollte im Verhältnis stehen.
Zwei bis fünf Kapitel sind nicht ungewöhnlich, aber manchmal reicht auch schon eines. Das Wichtigste ist, dass keine offenen Fragen übrig bleiben.
Fazit
Zusammengefasst lässt sich sagen:
- Der Anfang des Buches verkauft das aktuelle Buch.
- Das Ende des Buches verkauft das nächste Buch.
- Es ist unglaublich wichtig, den Leser zufrieden zurückzulassen.
Wenn du diese Punkte beherzigst, wirst du nicht nur deine Leser zufriedenstellen, sondern auch den Grundstein für den Erfolg deiner zukünftigen Bücher legen.
In diesem Sinne, viel Spass beim Schreiben!
PS: Wenn du mehr über deine Entwicklung als Autor erfahren möchtest, schau dir meinen kostenlosen Minikurs "Autorenlevel einfach verstehen" an. Dort findest du heraus, wo du in deiner Laufbahn stehst und was du tun kannst, um aufs nächste Level zu kommen. Besuche autorenlevel.de für mehr Informationen.